Ludwigsburger befürworten neue Mobilitätskonzepte


Drei von vier Bewohner des Landkreises Ludwigsburg sind davon überzeugt, dass ein verändertes Mobilitätsverhalten Auswirkungen auf das Wohnen haben wird. Die Mehrheit der Befragten (57 Prozent) vertritt die Ansicht, dass in jeder größeren Siedlung künftig Elektrotankstellen eingerichtet werden sollten. Jeder Zweite (49 Prozent) plädiert dafür, neue Wohnviertel künftig citynah zu planen und 39 Prozent sprechen sich für eigene Car-Sharing-Angebote für Bewohner von Wohnanlagen aus. Dies zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Infratest bei Einwohnern ab 18 Jahren im Landkreis Ludwigsburg im Auftrag der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W). Insgesamt bleibt für die Mehrheit der Bürger im Landkreis Ludwigsburg das Auto nach wie vor das wichtigste Hauptverkehrsmittel: 86 Prozent der Befragten nutzen vor allem den eigenen Pkw für ihre Alltagsmobilität.

Darüber hinaus stimmen 23 Prozent der Aussage zu, dass bei einer sinkenden Anzahl an Autos in Zukunft die Stellplatzpflicht entfallen sollte, die einen Bauherrn derzeit verpflichtet, bei einem Neubau Stellplätze für Pkw zur Verfügung zu stellen. Trotzdem möchte eine deutliche Mehrheit der Einwohner einer der Hochburgen der baden-württembergischen Auto-Mobilität nicht auf den motorisierten Individualverkehr verzichten. Lediglich 16 Prozent befürworten die Forderung, neue Wohnviertel in Zukunft autofrei zu planen. Jeder Fünfte (21 Prozent) gab an, die künftige Form der Mobilität werde keine Auswirkungen auf das Wohnen haben.

Gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist Mehrheit wichtig

Besonders wichtig beim Wohnen ist den Befragten im Landkreis Ludwigsburg die gute Anbindung ihres Wohnortes an öffentliche Verkehrsmittel ebenso wie gute Infrastrukturangebote. Diese Aspekte wurden mit jeweils 89 Prozent mit Abstand am häufigsten genannt. Auf dem dritten Rang folgt die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes (80 Prozent), einen Prozentpunkt dahinter der Wunsch nach einem eigenen Stellplatz für das Auto sowie gesicherte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Auf den folgenden Plätzen rangieren die Nähe zu Freizeit- und Kulturangeboten sowie die Barrierefreiheit des Hauses beziehungsweise der Wohnung. Mit jeweils 68 Prozent liegen diese Aspekte weit vor einer guten Erreichbarkeit alternativer Mobilitätsangebote wie Car-Sharing oder von Miet-Fahrrädern (45 Prozent).

„Unsere Befragung zum Mobilitätsverhalten im Landkreis Ludwigsburg zeigt, dass die Menschen offen für Veränderungen sind“, sagt Bernd Hertweck, Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse AG. „Dies gilt insbesondere für die 18- bis 39-Jährigen. Sie fahren im Alltag seltener Auto und nutzen häufiger alternative Mobilitätsformen. Das wird das Wohnen in der Zukunft beeinflussen.“

Öffentliche Verkehrsmittel als Alternative

Für fast zwei Drittel der Einwohner (61 Prozent) sind die öffentlichen Verkehrsmittel eine Alternative, um im Alltag mobil zu sein. Fast jeder Zweite (48 Prozent) steigt dafür auch auf das Fahrrad. Alternative Mobilitätsformen wie Car-Sharing nutzen hingegen erst lediglich fünf Prozent. Unabhängig von der Wahl des Verkehrsmittels schafft es mehr als die Hälfte der Bürger des Landkreises Ludwigsburg, den Zeitrahmen für die tägliche Mobilität auf eine Stunde zu begrenzen. Knapp jeder Fünfte ist jeden Tag außer Haus durchschnittlich eine Stunde bis zu anderthalb Stunden unterwegs. Für mehr als ein Viertel der Befragten (26 Prozent) beträgt der zeitliche Aufwand für die täglichen Wege zwischen anderthalb Stunden und bis zu mehr als zwei Stunden.

Das eigene Auto für die tägliche Mobilität stehen zu lassen, kommt für die Mehrheit der Befragten auch künftig nicht in Frage. Neun von zehn Ludwigsburgern sagen derzeit „Nein“ zur Nutzung alternativer Mobilitätsformen wie Car-Sharing, Miet-Fahrrädern, Mitfahrzentralen oder Fahrgemeinschaften für die täglichen Wege. Sieht man sich die Zahlen der Nein-Sager genauer an, gibt es jedoch deutliche Abstufungen. Fast die Hälfte (44 Prozent) interessiert sich nicht für solche Konzepte und schließt einen Umstieg vom eigenen Auto auf andere Verkehrsmittel kategorisch aus. Aber für 21 Prozent ist der Verzicht auf das Auto und die Nutzung neuer Mobilitätskonzepte in Zukunft immerhin vorstellbar. Und jeder Vierte gibt an, keine neuen Mobilitätsformen zu nutzen, weil aktuell keine entsprechenden Angebote verfügbar sind.

Insgesamt stehen die Bürger im Landkreis Ludwigsburg neuen Mobilitätskonzepten durchaus aufgeschlossen gegenüber und werden künftig weniger auf das dominante Verkehrsmittel Auto fixiert sein. So fordern 88 Prozent der Befragten einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. 70 Prozent sprechen sich für mehr Elektrotankstellen aus. 69 Prozent der Nennungen sehen den Ausbau des Radwegenetzes als wichtige Zukunftsaufgabe. Besonders gewünscht sind ebenfalls mehr Car-Sharing-Angebote (62 Prozent) sowie zusätzliche Fahrrad-Verleihstationen (53 Prozent).

Mobilitätsverhalten – Ökonomie hat Vorfahrt

Die Gründe für ein verändertes Mobilitätsverhalten sind aus Sicht der Bürger des Landkreises Ludwigsburg vielfältig, aber sie variieren je nach Generation. An erster Stelle der Nennungen rangieren fehlende Parkplätze und hohe Parkgebühren in den Städten (85 Prozent). 77 Prozent machen Staus und hohes Verkehrsaufkommen dafür verantwortlich. In diesen Fragen sind sich alle Altersgruppen weitgehend einig. Drei von vier (74 Prozent) stimmen der Aussage zu, dass öffentliche Verkehrsmittel ein eigenes Auto in der Stadt verzichtbar machen. Dieser Meinung sind insbesondere Personen ab 40 Jahren, bei den 18- bis 39-Jährigen sagen das nur knapp 67 Prozent. Für nahezu acht von zehn Personen dieser Altersgruppe hingegen ist ein Hauptgrund für ein verändertes Mobilitätsverhalten, dass ein eigenes Auto zu teuer in Anschaffung und Unterhaltung ist.

Klimaschutz ist von ebenso großer Bedeutung. Für drei Viertel der Befragten ist das Thema Umwelt ein Grund, das Mobilitätsverhalten zu ändern. Für jeden zweiten Ludwigsburger (53 Prozent) ist die höhere Flexibilität neuer Mobilitätsangebote ausschlaggebend für die vermehrte Nutzung alternativer Verkehrsmittel. Dass insbesondere junge Leute ein eigenes Auto nicht mehr als Statussymbol wahrnehmen ist über alle Generationen hinweg für fast jeden zweiten Befragten (49 Prozent) ein wesentlicher Grund. Gerade die jungen Erwachsenen unter 39 Jahren teilen diese Ansicht jedoch deutlich seltener (37 Prozent) als die älteren Altersgruppen mit etwa 55 Prozent.

Fast 94 Prozent aller Haushalte des Landkreises Ludwigsburg besitzen mindestens ein Auto, ein Spitzenwert in Baden-Württemberg. Im Landesdurchschnitt steht nur bei 82 Prozent der Haushalte ein Auto vor der Tür. Je mehr Personen in einem Haushalt leben sowie mit steigendem Einkommen nimmt der Pkw-Besitz im Landkreis zu. Den höchsten Pkw-Anteil verzeichnen dabei Drei-Personen-Haushalte und Familien mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.000 Euro (jeweils 99 Prozent).

Methodik: TNS Infratest hat im Zeitraum 08. bis 18. Dezember 2014 im Auftrag der Wüstenrot & Württembergische AG insgesamt 500 Personen im Landkreis Ludwigsburg telefonisch befragt. Die Befragung ist repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren in diesem Landkreis.

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