In den vergangenen Monaten habe sich immer mehr Menschen dem Thema Geldanlage zugewandt. Sie informieren sich, lassen sich beraten und suchen nach guten Geldanlagen. Das Problem: Es gibt immer weniger Filialbanken, aber auch das Vertrauen in die Bankberater ist nicht mehr das, was es einmal wahr. Die sogenannten Robo-Advisor oder zu deutsch Anlageroboter schaffen hier Abhilfe und diese habe in den Zeiten der Pandemie einen großen Zulauf erhalten. So hat sich die Zahl der Nutzer weltweit auf fast 300 Millionen verdoppelt. Selbst in Deutschland ist der Zuspruch gewachsen, wobei die Robos wie Immediate Edge und Co. zurückhaltender geworden sind, wenn es darum geht, die Zahlen der Nutzer und dem verwaltenden Vermögen zu veröffentlichen.
Was ist ein Robo-Advisor?
Bei Robo-Advisors handelt es sich um eine digitale Lösung, um Geld anzulegen. Zum größten Teil nutzen sie dafür einen automatisierten Prozess, um mehr Menschen Zugang zu einer professionellen Vermögensverwaltung zu geben und zugleich Anleger davor zu schützen, emotionale und somit suboptimale Anlageentscheidungen zu treffen. Die Erstellung übernimmt häufig ein Algorithmus, ebenso wie die laufende Überwachung und die Anpassung des Portfolios. Robo-Advisors können durch die Automatisierung vieler Prozesse besonders effizient arbeiten.
Der Vorteil ist, dass dadurch die Verwaltung des Vermögens zu niedrigen Gebühren möglich ist und somit auch geringere Mindestanlagebeträge ermöglicht werden als bei den klassischen Finanzdienstleistern. Die einfachen, digitalen Benutzeroberflächen erlauben zudem eine bessere Kundeninteraktion sowie eine Erhöhung der Transparenz bei der Geldanlage.
Robo-Investments sind im Trend – ein Robo-Advisor Vergleich ist ein Muss
Die Anzahl der Anbieter steigt stetig, denn die Robo-Investments sind bei den Anlegern im Trend. Daher ein wichtiger Tipp: Nicht den nächstbesten Robo-Advisor auswählen, sondern besser ist es, einen Vergleich durchzuführen und sich Testberichte durchzulesen. So kann mit einem minimalen Aufwand der beste digitale Anlagehelfer gefunden werden. Dabei sollte auf folgende Fakten geachtet werden:
- Performance
- Kosten
- Mindestanlage
- Auswahl der Kapitalanlage
- Neukundenprämie
Die bisherige Performance als Vergleichskriterium
Geht um Finanzprodukte wie Investmentfonds, ist es lohnenswert die Wertentwicklung in den vergangenen Jahren zu betrachten. Dabei geht es vor allem darauf zu achten, wie sich das Produkt im Vergleich zu den Konkurrenzangeboten in derselben Anlageklasse und den relevanten Leitindizes geschlagen hat. Die Top-Finanzroboter sind hier besser als die Mitbewerber. Allerdings sind die Ergebnisse in der Vergangenheit keine Garantie für die zukünftige Rendite und im schlimmsten Fall wird ein Outperformer zum Underperformer. Gute Robo-Advisors erzielen in der Regel auch künftig überdurchschnittlich hohe Erträge.
Unterschiede bei den Gebühren
Die Rendite wird unmittelbar von den Gebühren beeinflusst. Der Ertrag wird durch hohe Kosten geschmälert und in Angesicht der erheblichen Preisunterschiede kommt diesem Aspekt eine herausragende Bedeutung zu. Bei einem Vergleich der Robo-Advisor gilt es die unterschiedlichen Kostenpunkte zu begutachten, die sich in Anbieter- und Produktkosten unterteilen.
Grundgebühr des Anbieters | In der Regel errechnet sich diese prozentual an der Anlagesumme. Bei einem Anlagebetrag von 10.000 Euro und einem Gebührensatz von 0,5% beträgt die jährliche Gebühr 50 Euro. |
evtl. Performancegebühren | Einige Anbieter berechnen eine Performancegebühr zusätzlich zur Grundgebühr. Diese basiert auf der Rendite, die der Robo-Advisor innerhalb von 12 Monaten erzielt. Diese kann bspw. 10% des Ertrags betragen. So würde das Unternehmen bei einem Plus von 500€ 50€ berechnen. |
Gebühren der Fondsgesellschaften | Das Geld wird von den meisten Robo-Advisers in günstigen ETFs angelegt. Die jährlichen Gebühren von diesen liegen bei rund 0,3% bis 0,5% der Anlagesumme. Diese Verwaltungsgebühr entnehmen die Gesellschaften einmal jährlich dem Fondsvermögen. Aktiv gemanagte Fonds sind wesentlich teurer, denn sie verlangen eine Gebühr von 1% oder mehr. Daher im Vorfeld überprüfen, ob ein Robo-Advisor in ETFs investiert oder in aktiv gemanagte Investmentfonds. |
Die Mindestbeträge
Ab bestimmten Mindestsummen ermöglichen die Anbieter Sparpläne und Einmalanlagen. Dabei unterscheiden sich die Mindestbeträge erheblich. So ist es möglich, bei den Robo-Advisors bereits ab 25 Euro monatlich Sparpläne abzuschließen oder einmalig 500 Euro anzulegen. Andere fordern bei Sparplänen Mindestsummen von 250 Euro im Monat oder eine Einmalanlage von 20.000€. In diesem Fall kommt es auf die eigenen finanziellen Spielräume an. Wer im großen Umfang investieren möchte, der kann dieses Vergleichskriterium links liegen lassen. Alle anderen sollten sich auf Anbieter konzentrieren, die eine ausreichend niedrige Mindestanlagesumme fordern.
Auswahl der Kapitalanlage
Bei der Anlagestrategie und bei den Finanzprodukten zeichnen sich die besten Robo-Advisors durch ihre Vielfalt aus. Dabei untergliedern sich die Strategien nicht nur in die Grundtypen defensive, ausgewogen und offensiv, sondern von den Dienstleistern werden auch die Risikoklassen zusätzlich differenziert. Einige Anbieter ermöglichen es, den Kunden zwischen zehn und mehr Strategien auszuwählen.
Die Neukundenprämie
Es ist ein harter Konkurrenzkampf zwischen den Betreibern der Robo-Advisors. Sie versuchen, mit attraktiven Neukundenprämien wichtige Marktanteile zu sichern. Zumeist werben sie dafür mit einem Neukundenbonus. Legt der Kunde einen bestimmten Geldbetrag an, dann erhält er nach einer gewissen Wartezeit eine finanzielle Prämie geschenkt. Wer bspw. 1000 Euro anlegt, der erhält nach einem Jahr Haltedauer eine Prämie von 50 Euro. Jedoch sollte niemand auf Lockangebote hereinfallen, denn ein hoher Bonus bringt nichts, wenn die Konditionen des Anbieters nicht passen.