Viele Menschen die unter Rosacea leiden, berichten davon, dass sie keine Creme mehr vertragen. Die Haut bei Betroffenen reagiert überempfindlich auf die verschiedensten Reize und häufig juckt und brennt sie. Vor allem im Gesicht bilden sich später rote Flecken und Pusteln. Das Problem: Viele Menschen wissen noch nicht einmal von ihrer Erkrankung.
Die Haut juckt und brennt….
Früher wurde Rosacea auch als Kupferfinne oder Kupferrose bezeichnet und tritt zumeist im Alter zwischen 30 und 50 Jahren auf, doch manchmal auch erst wesentlich später. Menschen die bereits früher an Rosacea erkranken leiden zum Teil an Sonderformen. Beispielsweise ist es möglich, dass auch junge, schwangere Frauen von der Hautkrankheit betroffen, die sich in dem Fall unter anderem als flüchtige, anfallartige Rötungen bemerkbar macht sowie als leicht reizbare Gesichtshaut.
Ein jeder kann an Rosacea erkranken, aber dennoch gibt es persönliche Merkmale, durch die Rosacea begünstigt wird.
„Bei Rosacea handelt es sich um eine chronische Krankheit und diese lässt sich in der Regel durch eine richtige Medikamenteneinstellung, Hautpflege und regelmäßige Arztbesuchte gut behandeln.“
Die Ursachen für Rosacea
Viele Betroffene stellen sich eine Frage „Was ist Rosacea und warum bin ich daran erkrankt?“ Diese Frage kann allerdings nicht vollständig beantwortet werden, denn die genaue Ursache dieser Krankheit, die auch als Gesichtsrose bezeichnet wird, ist noch ungeklärt. Von den Experten wird allerdings davon ausgegangen, dass für diese Hautkrankheiten vielfältige Faktoren verantwortlich sind.
Bei der Entstehung der Hautkrankheit wird nach dem heutigen Verständnis eine „Enzuendungsreaktion“, einer „Störung im angeborenen Immunsystem“, einer „Fehlregulation der neuronalen Steuerungsfunktionen“ sowie den „Veränderungen der Blut- und möglicherweise auch der Lymphgefässreaktionen“ eine zentrale Rolle zugetragen. Die immunologischen, neuronalen und vasalen Prozesse sind dabei eng miteinander verzahnt. Unter anderem weisen darauf folgende Beobachtungen hin: Ein in der Haut produziertes Peptides – kleines Protein – das zur angeborenen unspezifischen Immunabwehr gehört ist in der Produktion und seiner Aktivierung gestört. Dieses kleine Protein ist in der Lage, Keime abzuwehren und die Immunabwehr und die Bildung der Blutgefäße zu beeinflussen.
Zudem wurde auf der Haut der Betroffenen eine erhöhte Dichte der Demodex-Milben festgestellt. Aus diesem Grund wird angenommen, dass es sich bei der hohen Besiedelung der Haut mit den Demodex-Milben um einen Co-Faktor für die Entzündungsreaktion handelt.
Häufig reagieren die Betroffenen überempfindlich auf bestimmte Auslöser, wie bspw. auf UV-Strahlung, Alkohol, abrupte Temperaturwechsel oder scharfe Speisen. Der darauf entstehende „Flush“, also der plötzliche Rötungsschub wird auf eine Überempfindlichkeitsreaktion zurückgeführt und diese hat wiederum eine vermehrte Durchblutung der Haut zu Folge.
Die Symptome von Rosacea
Vorrangig tritt Rosacea im Gesicht auf und dort sind zumeist STirn, Nase, Kinn und Wangen betroffen. Zusätzlich können auch Brust, Nacken und Kopfhaut betroffen sein.
Die wichtigsten Symptome:
- Flush – anfallsartiges Erröten der Gesichtshaut
- Dauerhafte rote Flecken im Gesicht (Erythme)
- sichtbare Erweiterungen der kleinen Blutgefäße der Haut (Teleangiektasien)
- Papeln und Pusteln
- Ansammlung von Lymphflüssigkeit (Lympoedeme)
Zu Beginn der Krankheit, also im Vorstadium) kommt es häufig dazu, dass sich die Haut für eine Zeit wieder erholt und dann erneut errötet. Das kommt oft unter dem Einfluss bestimmter Reize vor, wie bspw. Hitze oder Kälte, heißen Getränken oder Alkohol aber auch bei Stress. Die Haut kann zudem bei der Rosacea jucken, brennen oder sogar stechend schmerzen.
Die Symptome treten typischerweise in Schüben auf, wobei die Erkrankung in unterschiedliche Schweregrade einzuteilen ist:
Schweregrad I → Rosacea erythematosa-teleangiectatica: In diesem Fall bleiben die Hautrötungen dauerhaft bestehen. Zudem schuppt die Haut leicht und im Gesicht sind rote Äderchen sichtbar (Teleangiektasien).
Schweregrad II → Rosacea papulopustulosa: In diesem Stadium kommt es zu typischen Symptomen wie Pusten, Papeln (Knötchen) und polsterartigen Schwellungen durch die Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme).
Schweregrad III → glandulär-hyperplastische Rosacea: Bei diesem Schweregrad der Erkrankung wird die Haut dicker und gröber. Es entstehen aufgrund der Verdickungen der Talgdrüsen knollige Vergrößerungen (Phymen) der Haut, bspw. an der Nase (Rhinophym). Diese Symptome können sich in schweren Fällen auch weiter auf Hals, Ohren und die Brustregion verbreiten.
Was tun? Die Diagnose, Behandlung und was kann man selbst tun?
Es reicht oft bereits das typische Erscheinungsbild der Gesichtshaut aus, um die Erkrankung zu diagnostizieren. Außerdem kann der Arzt durch die Anamnese feststellen, welche Faktoren das Krankheitsbild verschlechtern.
Meist lässt sich Rosacea durch die richtige Behandlung in den Griff bekommen, doch keine Therapie wirkt bei jedem gleich. Aus diesem Grund ist es manchmal notwendig, dass unterschiedliche Behandlungswege kombiniert werden. Doch neben der Behandlung durch den Arzt, lässt sich auch einiges selbst tun, um das Hautproblem in den Griff zu bekommen.
Zum einen ist die richtige Pflege des Gesichts notwendig: das Gesicht sollte regelmäßig gereinigt werden und das mit einem seifenfreien, milden und pH-neutralen Reinigungsschaum. Ungeeignet sind aggressive oder alkoholhaltige Salben und Waschzusätze sowie eine fettreiche Hautpflege. Außerdem ist es ratsam, dass Gesicht möglichst kühl zu halten, um so die Rosacea zu kontrollieren. Für die Ernährung bedeutet dies, dass nach Möglichkeit auf zu heiße oder scharfe Mahlzeiten verzichtet werden sollte, ebenso wie auf heiße Getränke. Auch hohe Raumtemperaturen sowie heißes Baden, Duschen oder Saunen wirkt sich ungünstig auf die Erkrankung auf.