Alles unter einem Dach: Individuelle, passgenaue Unterstützung für junge Menschen


Angebote bündeln, Beratungsqualität erhöhen: Mit so genannten Jugendberufsagenturen wollen Region Hannover, Agentur für Arbeit Hannover und Jobcenter Region Hannover jungen Menschen den Einstieg in Arbeit und Beruf erleichtern. Unter einem Dach erhalten Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahren Unterstützung bei der Ausbildungs- und Berufswahl, Betreuung bei persönlichen und sozialen Schwierigkeiten sowie Vermittlung in Ausbildung und Arbeit. Die erste Jugendberufsagentur soll im Juli 2015 in Garbsen starten.

„An der Schnittstelle zwischen Schule und Beruf gelingt zu vielen jungen Menschen der Übergang in den Arbeitsmarkt nicht ohne Probleme. Gründe dafür sind, dass junge Menschen oft nicht wissen, was sie nach der Schule machen wollen, manchmal fühlen sie sich aber auch von der Vielfalt der Angebote und unklaren Zuständigkeiten überfordert“, sagte Regionspräsident Hauke Jagau am Montag (2.2.) im Haus der Region. „Das Konzept der Jugendberufsagenturen kommt den Bedürfnissen junger Menschen entgegen, indem sie an einem Ort niedrigschwellige, ressourcenorientierte und bedarfsbezogene Unterstützung erhalten.“

„Die Berufsberatung ist schon lange in den Schulen präsent, wir orientieren, informieren, qualifizieren und vermitteln. Aber der Übergang Schule – Beruf stellt immer noch eine große Hürde für Jugendliche dar“, so Bärbel Höltzen-Schoh, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover. „Durch eine gute, auch räumliche Vernetzung wollen wir klare Strukturen für Jugendliche schaffen und erreichen, dass kein Jugendlicher verloren geht.“

„Jugendliche aus Familien, die auf Grundsicherung angewiesen sind, brauchen häufig besondere Unterstützung“, sagte Michael Stier, Geschäftsführer des Jobcenters Region Hannover. „In der Jugendberufsagentur können wir gemeinsam mit allen maßgeblichen Akteuren zügige Lösungsmöglichkeiten erarbeiten. Eine Berufsausbildung schafft eine gute Basis für ein selbstbestimmtes Leben ohne staatliche Hilfe und das ist unser Ziel.“

„Mit den Jugendberufsagenturen wollen wir die unterschiedlichen Rechtskreise an einem Ort zusammenfassen – mit dem Vorteil, dass junge Menschen für unterschiedliche Fragen und Bedürfnisse nur noch eine Anlaufstelle brauchen“, sagte Erwin Jordan, Dezernent für Soziale Infrastruktur der Region Hannover. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Agentur für Arbeit, Jobcenter Region Hannover und Region Hannover als Jugendhilfeträgerin können – Tür an Tür – gemeinsam auf die speziellen Bedürfnisse von jungen Menschen eingehen.“

Am Empfang wird geklärt, an welcher Stelle die oder der Ratsuchende mit ihrem oder seinen Anliegen am besten aufgehoben ist: Im Bereich der Berufsberatung und -orientierung, in der konkreten Vermittlung zum Beispiel in eine Ausbildung oder auch der Krisenintervention, falls unmittelbar und sofort Hilfen nötig sind, um die Lebenssituation zu stabilisieren. Integriert in die Jugendberufsagenturen ist auch das Projekt Pro-Aktiv-Center, kurz PACE, das jungen, benachteiligten Menschen durch intensive Betreuung über einen längeren Zeitraum stabilisiert und unterstützt.

Zentraler Bestandteil der Jugendberufsagenturen ist die Vernetzung unter anderem mit Schulen, Sozial- und Bildungseinrichtungen und Betrieben vor Ort. Deshalb ist vorgesehen, nach dem Start in Garbsen auch in weiteren Regionskommunen Jugendberufsagenturen zu etablieren. Noch in diesem Jahr ist die Eröffnung einer Anlaufstelle in Neustadt am Rübenberge möglich, auch in Hannover ist eine Jugendberufsagentur mit der Landeshauptstadt Hannover als weitere Kooperationspartnerin geplant.

Die Einrichtung von Jugendberufsagenturen ist ein wesentlicher Baustein im Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit der Region Hannover. Ziel ist, jungen Menschen den Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf zu erleichtern und sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Trotz einem sich entspannenden Arbeitsmarkt waren in 2014 im Jahresdurchschnitt in der Region Hannover rund 4.500 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Mehr als jeder fünfte Auszubildende bricht seine Ausbildung ab.

Leistungen für junge Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf werden auf Grundlage verschiedener Sozialgesetzbücher (SGB) erbracht: von den Trägern Jobcenter (SGB II), Agentur für Arbeit (SGB III) und den Trägern der Jugendhilfe (SGB VIII). Das Konzept zur Einrichtung von Jugendberufsagenturen wird am 5. Februar dem Ausschuss für das Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit zum Beschluss vorgelegt, abschließend entscheidet die Regionsversammlung am 10. März 2015.

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