Krankmachende Belastungen an ärztlichen Arbeitsplätzen abbauen

Der Marburger Bund hält es für dringend notwendig, dass die psychisch belastenden und krankmachenden Faktoren an ärztlichen Arbeitsplätzen umgehend reduziert werden. Neben primär körperlich ungesunden Arbeitsbedingungen gebe es vielfach arbeitsimmanente psychische Belastungen und Herausforderungen, die zu einer krankmachenden Arbeitssituation beitragen, hieß es auf der 128. Hauptversammlung des Verbandes der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Nach der aktuellen Mitgliederbefragung des Marburger Bundes (MB-Monitor 2015) unter rund 4.000 Krankenhausärzten fühlen sich 59 Prozent der Befragten häufig psychisch belastet. 72 Prozent der Ärztinnen und Ärzte haben das Gefühl, dass die Gestaltung der Arbeitszeiten sie in ihrer Gesundheit beeinträchtigt, etwa in Form von Schlafstörungen oder häufiger Müdigkeit. Die Delegierten forderten die Arbeitgeber auf, Warnsignalen ihrer Mitarbeiter, insbesondere von Ärztinnen und Ärzten, nachzugehen und krankmachende Belastungen abzubauen.

Im Interesse des langfristigen Erhalts der Gesundheit der Beschäftigten in deutschen Krankenhäusern und der Gewährleistung und Aufrechterhaltung einer guten Gesundheitsversorgung müsse für Betriebsärzte ein entsprechender tarifpolitischer und monetärer Anreiz geschaffen werden, diesen Aufgaben auch zukünftig zu entsprechen und ärztlichen Nachwuchs für dieses Arbeitsfeld zu begeistern. Die Arbeitgeber werden daher aufgefordert, gemeinsam mit dem Marburger Bund die Geltungsbereiche der arztspezifischen Tarifverträge so anzupassen, dass diese auch auf Betriebsärztinnen und Betriebsärzte Anwendung finden.

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